Der Jahresbericht legt es offen - SoundCloud war eine Fehlinvestition

Der Nachrichtendienst Twitter hatte mit 70 Millionen Dollar in SoundCloud investiert und wollte sich so wohl auch in Berlin ein schönes Plätzchen suchen. Doch die Investition war ein einziger Fehlschlag, wie der Jahresbericht von Twitter nun zeigt. Fast das gesamte Geld ist futsch.
Von Daniela am 28.02.2018

Bild-Quelle: Twitter
Der Geschäftsbericht von Twitter wurde in der letzten Woche vorgelegt. Er brachte zutage, dass Twitters Investition in den Musikdienst SoundCloud eine komplette Fehlinvestition gewesen ist. Fast das gesamte Geld, welches in das aufstrebende Unternehmen gesteckt wurde, ist weg. Abgeschrieben werden mussten 66,4 Millionen Dollar der 70 Millionen, die Twitter im Jahr 2016 hoffnungsvoll in Soundcloud steckte.

Schon Jahre bevor sich die Plattform mit den ehemals 140 Zeichen dazu entschied in den Musikdienst zu investieren, war Twitter an den Verhandlungen um den Kauf von SoundCloud beteiligt. Im Juni 2016 dann investierte Twitter im Rahmen einer 100 Millionen Dollar Investment-Runde 70 Millionen Dollar in das Unternehmen aus Berlin. Doch schon Anfang 2017 hatte SoundCloud gar kein Geld mehr und schaffte es auch nicht, eine weitere Finanzierung aufzunehmen.

Die Rettung kam in einer Bar-Investition von 170 Millionen Dollar von der Raine Group und Temasek aus Singapur. Allerdings war da der Wert von SoundCloud schon von 700 Millionen auf 150 Millionen Dollar gesunken. Es kam, was kommen musste: SoundCloud wurde umstrukturiert, frühere Investoren und am Ende das Start-Up selbst wurden ausgelöscht. Scheinbar war Twitter eben auch auf der Seite der Verlierer dieser Geschichte, auch wenn im Jahresbericht der Name SoundCloud nicht fiel, sondern von Investitionen in Dritte die Rede war, die im Rahmen einer Reorganisation geschlossen wurde. Nun gab es eben in dieser Höhe und mit dem Verlauf nur die in SoundCloud im Jahr 2016.

So geht die traurige Geschichte von Twitter und der Musik also weiter. Einst wollte Twitter selbst eine Musik-App entwickeln und stellte dafür auch ein Team ab bzw. ein. Schon ein Jahr nach der Einführung wurde das Projekt wieder eingestampft. Nun also auch noch SoundCloud. Hätte Twitter doch damals lieber gleich bei den Verkaufsgesprächen zugeschlagen und das Unternehmen gekauft statt nur investiert. Aber: hätte, hätte, Fahrradkette.
Tags: Tech, Twitter, SoundCloud
Quelle: Variety


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