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Kommentar: Das unverhältnismäßige Vorgehen von King

King, ein Unternehmen mit einem Casual-Hit und einem Wert von rund 5 Milliarden US-Dollar, sichert sich Wörter wie „Candy“ und „Saga“ und geht nun gegen Entwickler vor, die diese Bezeichnungen im Namen ihrer Spiele nutzen. Auch wenn diese Spiele absolut nichts mit King-Spielen zu tun haben.
Von Redaktion am 22.01.2014
King, ein Unternehmen, das 2014 mit einem Wert von rund 5 Milliarden US-Dollar an die Börse gehen möchte und dessen Titel Candy Crush Saga über 500 Millionen Mal heruntergeladen wurde, geht nun gegen Entwickler vor, die die Wörter „Candy“ und „Saga“ im Namen ihrer Spiele haben. Noch sonderbarer wird dies vor allem dann, wenn man bedenkt, dass King am Wort „Saga“ noch nicht einmal die Markenrechte besitzt und gegen Spiele vorgeht, welche in keiner Weise auch nur eine Ähnlichkeit mit Titeln wie Candy Crush Saga und Farm Heroes Saga aufweisen.

Aber der Reihe nach: Gestern sorgte eine Meldung über King für reichlich Aufregung in der Szene. Das Unternehmen hinter bekannten Spielen wie Candy Crush Saga und Pet Rescue Saga hatte die Markenrechte am Wort „Candy“ erhalten und damit begonnen, diese mit Hilfe von Apple durchzusetzen. Ein Vorgehen, welches man noch durchaus verstehen könnte, wenn King hierbei nur gegen Spiele vorgehen würde, welche eindeutig die Marke beschmutzen oder es darauf anlegen, Nutzer von King abzugreifen und für das eigene Spiel zu monetarisieren. Beispielsweise hatte King bereits vor einigen Monaten damit begonnen, gegen 6waves vorzugehen, da das Unternehmen angeblich die Spiele von King kopieren würde. Doch nun scheint es so, als sei es bei Weitem nicht das einzige Ziel von King, Kopien der eigenen Spiele vom Markt zu entfernen.

Nachdem bereits gestern Vormittag der Entwickler des Spiels „All Candy Casino Slots – Jewel Crazy Connect: Big Blast Mania Land“ (Ja, dies ist der korrekte Name) mit dem von King erhaltenen Schreiben an die Öffentlichkeit ging, hat es nun einen weitaus bekannteren Indie-Entwickler getroffen, welcher nicht einmal gegen die Markenrechte am Wort „Candy“ verstößt.

Gemeint ist hierbei der über Kickstarter finanzierte und erst vor Kurzem gestartete Indie-Hit The Banner Saga von Stoic. Wer nun glaubt, dass es sich hierbei um eine Bejeweled-Kopie (Popcap / EA) wie Candy Crush Saga handelt, der liegt weit daneben. The Banner Saga ist nämlich ein grafisch sehr schön realisiertes Wikinger-Rundenstragiespiel, welches über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter mehr als 700.000 US-Dollar einsammeln konnte.

King hat zwar bereits einen Markenrechtsschutz für das Wort „Saga“ beantragt, diesem wurde aber noch nicht zugestimmt. Trotz allem ist King der Überzeugung, einen Indie-Entwickler dazu zwingen zu können, dessen Spiel umzubenennen oder mindestens die Anmeldung der Marke "The Banner Saga" zu verhindern. Denn nach den Ansichten von King nutzt das Unternehmen den Begriff „Saga“ ja schon seit 2011. Stoic kündigte seinen Titel übrigens schon Anfang 2012 an und veröffentlichte diesen erst vor Kurzem offiziell.

Meiner Meinung nach ist das Vorgehen von King vor allem im Fall von The Banner Saga unverhältnismäßig und wirft ein unnötig schlechtes Licht auf das Unternehmen. Nur weil man es kann, muss man nicht immer versuchen, sein Recht mit aller Gewalt durchsetzen. Natürlich hat King das Recht, Schaden von seinen Marken abzuwenden und offensichtliche Markenrechtsverletzungen zu unterbinden; aber eine solche liegt bei The Banner Saga meiner Meinung nach nicht vor. Hier versucht King grundlos andere Entwickler dazu zu zwingen, ihr Spiel umzubenennen oder zumindest viel Geld in einen unnötigen Rechtsstreit zu investieren.

Noch lächerlicher wird dies vor allem dann, wenn man bedenkt, dass King gestern noch versuchte, die Wogen zu glätten, indem das Unternehmen bekannt gab, dass nicht alle Entwickler, welche das Wort „Candy“ im Namen eines Spiels nutzen, eine E-Mail mit der Aufforderung zur Namensänderung erhalten würden. Stattdessen verkündete das Unternehmen, dass man nicht gegen Spiele vorgehen werde, die solche Begriffe rechtmäßig nutzen und nicht von dem Erfolg der King-Marken profitieren wollten. Da stellt sich nun die Frage, ob dies bei The Banner Saga tatsächlich anders aussieht?

Ich bin sehr gespannt, was King auf die Reaktionen der Indie- und Games-Szene erwidern wird und hoffe nur, dass Stoic seinen Titel nicht umbenennen und das erarbeitete Geld für einen so wie ich finde, unnötigen, Rechtsstreit verbrennen muss. Wer bis jetzt gezögert hat den Titel The Banner Saga zu kaufen, der sollte es nun auf alle Fälle tun!

Update am 22.01.14 um 15:40 Uhr: King hat mittlerweile ein Statement gegenüber Kotaku veröffentlicht. "We do not have any concerns that Banner Saga is trying build on our brand or our content. However, like any prudent company, we need to take all appropriate steps to protect our IP, both now and in the future.

Erwähnen muss man hierbei, dass das Vorgehen seitens King aus einem Grund trotz allem verständlich ist, auch wenn man es bei Weitem nicht gutheißen muss. Das US-Patentrecht verpflichtet Besitzer einer Marke dazu, eine Verletzung des Markenrechts direkt anzuzeigen; ansonsten kann dieses Recht verfallen.


Als kleine Ergänzung zu diesem Artikel habe ich noch zwei sehr treffende Twitter-Kommentar gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte!

Tags: Kolumnen, King, The Banner Saga, Stoic
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