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Elektronischer Personalausweis soll noch einfacher werden

Seit nunmehr zehn Jahren gibt es ihn: Den elektronischen Personalausweis. Am 1. November 2010 brachte das Ministerium für Inneres diese Innovation heraus. Der sogenannte E-Perso im Scheckkartenformat kam mit einem integrierten RFID-Chip, der besonders zum Beginn der Kampagne für Widerspruch sorgte.
Von Redaktion am 23.02.2021
Bild-Quelle: https://www.personalausweisportal.de/
Das Ziel des Projekts: Nutzer sollten sich mithilfe dieses Chips und eines geeigneten Lesegeräts im Internet ausweisen können. Bislang haben über 62 Millionen Deutsche einen entsprechenden Personalausweis.

Kein spezielles Lesegerät mehr nötig

Die Zahl 62 Millionen kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der elektronische Identitätsnachweis so gut wie nicht genutzt wird. Tatsächlich sind es gerade einmal sechs Prozent aller Besitzer des neuen Ausweises, die diese Funktion schon einmal in Anspruch genommen haben. Dabei wäre es für einige Dinge wirklich hilfreich. So könnte man Eye of Horus kostenlos spielen, aber eben auch in einem Online Casino um Echtgeld viel unkomplizierter werden. Dabei wurde eine Hürde vom Gesetzgeber inzwischen beseitigt. Statt eines separaten Lesegerätes für den Computer können seit 2017 Android-Smartphones und seit Ende 2019 auch iPhones die elektronische Identifizierung des Personalausweises auslesen und nutzen.

Trotzdem hat das System noch mit Problemen zu kämpfen. Die Verknüpfung mit dem Smartphone läuft laut Bernhard Rohleder, Geschäftsführer des IT-Verbands Bitkom, komplizierter und länger, als die Anleitung und die Versprechungen des Innenministeriums suggerieren. Der erste Versuch schlägt wegen der hohen Sicherheitsstandards meistens fehl, wie Rohleder gegenüber Deutschlandfunk sagte. Erschwerend käme hinzu, dass es bislang nur sehr exotische Funktionen für Smartphones gäbe, wie etwas die Einsichtnahme in die eigenen Stasi-Unterlagen.

Ganz anders sieht es naturgemäß Behördenchef Horst Seehofer, seines Zeichens Innenminister. Laut seiner Aussage sei es kein Problem, Elterngeld, Bafög oder die Kfz-Zulassung mit dem elektronischen Ausweis zu bewerkstelligen. Und jetzt, während der schwierigen Pandemie-Zeit, hätten rund 250 Prozent mehr Nutzer Gebrauch von der Funktion gemacht. Allerdings beziehen sich die 250 Prozent eben auf ein sehr niedriges Niveau.

Mehr Leistungen sollen verfügbar werden

Der CSU-Politiker wird nicht müde, von den Vorzügen und Vorteilen des elektronischen Personalausweises zu berichten. "Und wir arbeiten zusammen mit der Wirtschaft daran, dass der Online-Ausweis künftig noch breiter eingesetzt werden kann", meint Seehofer. Der Einsatz des Ausweises soll so einfach werden, wie der tägliche Umgang mit dem Handy. Dabei soll die Sicherheit aber nicht auf der Strecke bleiben. Das Ziel ist es, dass jeder Bürger zukünftig seinen Ausweis direkt im Smartphone abspeichern kann. Mit seinem ID im Handy kann ein Nutzer seine Identität im Internet verifizieren lassen, beispielsweise bei den Online Casinos, in denen man nach der Registrierung Spielautomaten kostenlos spielen ohne Anmeldung kann.

Laut dem Innenministerium wird zu diesem Zweck mit mehreren Partnern zusammengearbeitet. Damit soll garantiert werden, dass das Ausweisen selbst demnächst komplett ohne die Karte geht, sondern direkt vom Smartphone. Größere Bekanntheit erlangte bisher das Projekt Optimos 2.0, welches vom Wirtschaftsministerium gefördert wird. Die Ausweisdaten werden bei diesem Verfahren auf einem Sicherheitschip des Handys integriert. Allerdings gibt es mit Samsung bisher nur einen großen Hersteller, der dieses Vorhaben aktiv unterstützt. Es scheint noch ein längerer Weg zu sein.

Das Innenministerium ist inzwischen wieder vorgeprescht und verspricht, dass es bald noch mehr Anwendungsmöglichkeiten für den Online-Ausweis geben solle. Hierfür sind Bund und Länder dabei, eine gemeinsame Basis zu erarbeiten. Denn Voraussetzung dafür ist, dass diese Leistungen überhaupt digital angeboten werden. Aber auch Firmen aus der Privatwirtschaft akzeptieren immer mehr die Möglichkeiten des digitalen Ausweises. So bieten Mobilfunkanbieter schon seit längerer Zeit die Legitimierung beim Kauf einer SIM-Karte über das Internet an. Der entsprechende Vorgang dauert dann nur wenige Sekunden, was sowohl für den Anbieter selbst als auch für den Kunden einen Vorteil bietet.

Und auch für EU-Bürger wird das Angebot erweitert. Angehörige von Drittstaaten, die einen elektronischen Aufenthaltstitel haben, können dann ebenfalls die elektronische ID verwenden und für diverse Anträge benutzen. Hierfür wird bereits die Werbetrommel gerührt: Das Innenministerium hat das Personalausweisportal schon überarbeiten lassen. Jeden Tag können sich interessierte Kunden dort Interviews von Unternehmen und Behörden anschauen. Die zeigen, wie einfach der Umgang mit dem elektronischen Ausweis ist.

Aktuelle Anwendungsmöglichkeiten für den elektronischen Personalausweis

Bereits jetzt sind zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten für den elektronischen Personalausweis verfügbar:

- Postident
- Bestellung einer Geburtsurkunde
- Nutzung diverser Kfz-Zulassungsstellen
- Steuererklärung online
- SIM-Kartenaktivierung bei diversen Anbietern
- Kundenkonto bei Paysafecard eröffnen
- Anmeldungen in Kundenportalen verschiedener Banken und Versicherungen
- DE-Mail-Konto Eröffnung
- Bürgerportale in unzähligen deutschen Gemeinden und Kreisen
- Online Antrag auf Corona Soforthilfen

Ein Ende der Anwendungen scheint derzeit nicht in Sicht. Kein Wunder, gibt es doch unzählige Möglichkeiten. Bei Gebäuden mit Türöffnungssystemen beispielsweise wie Spielhallen oder Casinos, wo man Spielautomaten kostenlos spielen ohne Anmeldung kann. Oder beim Kauf von Alkohol und Zigaretten.
Tags: Tech
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