Das Aus für Telltale Games - 25 Mitarbeiter helfen beim Licht ausmachen
Telltale Games stehen für Episodenabentuer-Spiele, die von vielen Spielern begeistert gespielt wurden. Doch irgendwie war in der letzten Zeit der Wurm drin. Weniger Spieler, weniger Einnahmen und hohe Investitionen zwingen das Unternehmen nun zur Aufgabe. Telltale Games wird geschlossen.
Bild-Quelle: Telltale Games
Vor einigen Tagen musste der Abenteuerspiele-Entwickler Telltale Games fast seine komplette Belegschaft entlassen. Von mehr als 250 Mitarbeitern bleiben nur noch 25 im Hause und bringen eigentlich auch nur zu Ende, was noch zu Ende zu bringen ist. Sie arbeiten an den letzten Episoden des Adventuregames auf Vorlage des Netflixprojektes Stranger Things und bringen die noch fehlenden Episoden heraus. Damit endet die Geschichte des Geschichtenerzählers Telltale Games - leider nicht so erfolgreich, wie sich das Gründer und Team wohl gewünscht haben.
"Für Telltale war es ein unglaublich schwieriges Jahr, während dem wir versucht haben, die Firma neu auszurichten. Unglücklicherweise ist uns die Zeit davongelaufen, bevor wir Erfolg hatten", schreibt Hawley auf Twitter. Natürlich bedauert er die Entscheidung, doch es ist die einzig richtige, will man das Unternehmen nicht noch mehr schädigen und in die roten Zahlen ziehen, als es ohnehin schon ist. Das auf Episodenabenteuer spezialisierte Unternehmen hatte in der letzten Zeit für Projekte wie The Walking Dead tief in die Tasche gegriffen und anscheinend ist zu wenig zurück in die Tasche geflossen. Telltale Games versuchte die Verkäufe anzukurbeln, aber erfolglos.
Vor allem die fehlenden Episoden aber von The Walking Dead schmerzen viele Spieler sehr, war doch bei der ersten Meldung über die Pleite von Telltales völlig klar, dass diese nicht mehr entwickelt und nicht mehr auf den Markt kommen würden. Doch dies sieht jetzt nach der Meldung der Schließung des Studios ganz anders aus. Andere Entwickler haben sich gemeldet und bringen das Projekt zu Ende. Welche das sind, hat Telltale nicht verraten. Aber eine echt coole Geste ist das schon!
Telltale Games wurde im Jahr 2004 unter anderem von vielen Lucas-Arts-Entwicklern mitgegründet und aufgebaut. Auf dieser Grundlage kam es wohl auch schnell zu den Realisierungen erster Reihen wie Monkey Island oder Sam & Max. Auch in den folgenden Jahren blieb Telltale Games seiner Spezialisierung auf Episodenabenteuer, die meist um die fünf Folgen hatten, treu. Dafür muss natürlich immer sehr viel Geld für Lizenzen fließen, was nicht zuletzt wohl auch einfach zu viel für das Unternehmen wurde und nicht mehr eingespielt werden konnte. The Walking Dead, Game of Thrones und Batman bekommt man ganz sicher nicht für einen Apfel und ein Ei. Zudem spielten sinkende Verkaufszahlen aufgrund des immer gleichen Schemas, welches die Spieler bald langweilte, dem fiesen Pleitegeier in die Hände.
