Anzeige
Newsslash Android-App!
/// Aktuelle News

Erneut gelbe Briefe für Youtuber und Lets Player

Die Landesrundfunkanstalt Nordrhein-Westfalen verschickt schon wieder gelbe Briefe. Diesmal nicht an große, professionelle Youtuber und Streamer wie PietSmiet oder Gronkh, sondern an kleine Lets Player mit nur wenigen hundert Fans. Sollte sich nach Worten des Anstaltschefs im Juni nicht eigentlich nur auf große, viel Geld verdienende Streamer konzentriert werden?
Von Daniela am 23.11.2017
Bild-Quelle: Twitch
Die Twitch-Kanäle von bekannten Streamern wie PietSmiet oder Gronkh waren im Juni ins Visier der Landesrundfunkanstalten geraten. Ihnen wurde angeraten eine Rundfunklizenz für ihre Kanäle zu erwerben. Ok, sie wurden gedrängt dies zu tun, sonst hagele es Strafen. Zur Rechtfertigung dieser Aktion, die viel Unmut ausgelöst hat, nahm damals der Chef der Medienanstalt NRW, Dr. Tobias Schmid, Stellung und versicherte, dass Ziel der Anstalten lediglich große Kanäle, die damit sehr gute Einnahmen erzielen und als professionelle Kanäle gesehen werden können, eine Rundfunklizenz anmelden sollen und eben aus diesem Grund angeschrieben wurden.

Nun aber verschickt die Landesmedienanstalt schon wieder gelbe Briefe - nicht an große Kanalbetreiber, sondern an kleine Letsplayer mit ihren Twitch-Channels, die nur wenige hundert Fans haben. Diese passen irgendwie so gar nicht in das Schema der Begründung einer Rundfunklizenz. Dass jetzt wieder Briefe verschickt werden, verstört vor allem aber auch deswegen, weil es in den letzten Monaten zu einer Annäherung zwischen den Streamern und der Medienanstalt NRW gekommen ist. Man einigte sich darauf, dass das zugrundeliegende Gesetz arg veraltet ist und einige Punkte hinsichtlich der neuen Medien geändert werden müssen. Die Landesregierung wollte sich sogar für eine Abschaffung der Rundfunklizenz für Streaming-Dienste einsetzen.

Alles heiße Luft und alltagspolitisches Geschwafel? Nimmt man die neuen Briefe mit der Aufforderung zur Meldung bei der Medienanstalt zwecks Überprüfung der Rundkfunklizenznotwendigkeit her, dann scheint das Gedächtnis des Teams unter Herrn Schmid eine arge Lücke aufzuweisen. Einige mittelgroße Live-Streamer wie Shlorox gingen mit ihrem Brief an die Öffentlichkeit und bekamen sofort Unterstützung von Leuten, die die ganze Tortur schon vor mehreren Monaten über sich ergehen lassen mussten.

Nachdem Shlorox sich öffentlich geäußert hat, folgten auch weitere Twitch-Live-Streamer, die ihren Kanal neben der eigentlichen beruflichen Tätigkeit, also als Hobby betreiben. Ist man als Twitch-Partner angemeldet, darf man seinen Kanal auch monetarisieren, also damit Geld verdienen. Ist dies dann schon der Grund, warum die Medienanstalt wieder auf eine Rundfunklizenz pocht, obwohl die Absprachen und Beschwichtigungen noch gar nicht lange her sind?

Bisher gibt es noch keine Äußerung der Landesmedienanstalt NRW. Das Magazin Gameswirtschaft hatte diese angefordert, aber die Medienanstalt will sich zu den laufenden Entwicklungen und Verfahren nicht äußern solange keine gesetzliche Neuregelung über die Anzeigepflicht über die Rundfunklizenz vorliegt. Die Bürokraten verschicken also fleissig weiter ihre Briefe und Absprachen und Annäherung von gestern sind schon lang wieder vergessen. Schade eigentlich.
Tags: Games, Twitch, Youtube
Quelle: Gameswirtschaft
Anzeige
Roobet
Anzeige
Sportwetten Betway Sports