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Better Call Saul Staffel 3 Review: Wie geht es weiter mit Jimmy und Co.?

Unser erster Eindruck zur neuen Better Call Saul Staffel. Ausführlich und fast ohne Spoiler. Mabel - die erste Folge der neuen dritten Staffel bei uns im Detail.
Von Daniel am 14.04.2017
Bild-Quelle: Better Call Saul
Schütteres Haar, leichte Doppelkinn-Speckfalte, Seerobben-Schlupflid-Blick und Superstar! Bob Odenkirk, der mit seiner schmierig freundlichen wie bemitleidenswerten Rolle als Jimmy McGill spätestens in Better Call Saul berühmt wurde sucht als herausragend authentisch gespielter Seriencharakter auch in Staffel 3 des Breaking Bad Spin-offs seinesgleichen - so zumindest der Plan.

Verfügbar seit 11.04.2017
Schon vor gut drei Monaten hatte ich keinen Zweifel daran, dass die neue BCS Staffel 3 unter der Regie Vince Gilligans & Peter Goulds wieder einmal hochkarätigen Serienspaß bringen wird - Gewissheit habe ich erst seit gestern. “Mabel”, die erste Folge der neuen Staffel 3 ist seit dem 11.04.2017 auf der ganzen Welt verfügbar und wurde, da bin ich mir sicher, nicht nur schon heiß erwartet, sondern auch schon einige Millionen Male angesehen.

Während BCS ganz im Stil der guten alten Breaking Bad Serie steht, welche immer wieder als Fixstern der hochwertigen Serienproduktion genannt wird, war auch das Warten auf die neue Staffel, trotz fiesem Cliffhanger der zweiten, recht erträglich, fütterte das BCS Team seine Fans doch regelmäßig mit News, Bildern vom Set und Unmengen an Gewürzen für die Gerüchteküche.

Wie gehts nun weiter? (Achtung Spoiler!)
Zum Inhalt: Zu Beginn der neuen Folge wird als schwarzweiß Sequel mal wieder mit Jimmys neuer Identität als Gene Cinnabon Manager gespielt, welche der nach dem Breaking Bad Finale annahm. Strukturiert ist die Handlung wie gewohnt eintönig, lethargisch und depressiv, ganz, wie in den vorherigen Sequel Sequenzen - mit einem Unterschied. Erstmals erleben wir Gene nicht mehr als schweigenden sich seinem neuen Schicksal beugenden Nussschnecken-Manager, sondern, wenn auch nur für einen kurzen Moment, als Saul Goodman wie er uns aus damaligen Zeiten in Erinnerungen blieb.

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“Mabel” spinnt außerdem chronologisch die Geschichte weiter, welche in Staffel 2 damit endete, dass Chuck nach seiner Synkope im Copyshop im Krankenhaus landet und anschließend sein Zuhause mit Alufolie tapeziert, nur um Jimmy zum inoffiziellen Geständnis seines Mesa Verde Betrugs zu bringen. Auch Publikumsliebling Michael Ehrmantraut, besser bekannt unter „Mike“, ist von Anfang an wieder mit von der Partie und schon nach wenigen Minuten wieder da, wo er aufgehört hat, nämlich in der Wüste Albuquerques, zu sehen.

Gus Fring taucht bald auf!
Mit den pathetischen Worten Don’t (Do not) wurde der sonst so unerschütterbare Charakter im zweiten Staffelfinale gut durcheinander gebracht. Jetzt, in Mabel versucht der Parkplatzwächter dem geheimnisvollen In­ter­ve­ni­en­ten auf die Spur zu kommen. Während Fans schon längst wissen, dass dieser kein geringerer als der Drogenbaron Gus Fring sein kann, findet Mike durch gezielte Suche und Gründlichkeit einen Peilsender den er auch so gleich entlädt und durch einen eigenen ersetzt.

Jimmy indes, beschäftigt der Betrug seines Bruders und auch die Noch-Beziehung/ Partnerschaft zu Kimberley „Kim“ Wexler besser daran nichts. Während Jimmy sich wie auch in den Folgen der ersten zwei Staffeln immer am Scheideweg zwischen Gut und Böse befindet und ständig auf Selbstfindungskurs navigiert, ist sich Chuck seiner Situation und vor allem Intention wesentlich sicherer und stellt gegenüber seinem Bruder noch einmal deutlich klar, dass dieser für den Verrat zur Rechenschaft gezogen würde.

Rezeption: (Ohne Spoiler!)
Während sich die erste Folge der neuen Staffel nicht in aller Munde die lobenden Worte und Schlagzeilen sichern konnte, so empfand ich den Staffelauftakt doch als unglaublich gut geschrieben und inszeniert!

Das ist nicht nur meinem Gefühl geschuldet sondern liegt an vielerlei Faktoren. Ein Grund besteht darin, dass beide Regisseure (Could und Gilligan) in Sachen Handlungsstrang minimalistisch arbeiten, hinter der Leinwand jedoch ein Konzept vorantreiben, welches auf jede noch so kleine Kleinigkeit Wert legt. Hierbei sitzt jedes Sakko, jede Perspektive, jedes Utensil und jede Szene genau so wie es sich die beiden Serienmacher wünschen. Perfektionisten im Detail und das, ohne, dass es der Serie in irgendeiner Art die Dynamik nimmt.

Better Call Saul wurde und wird auch in Staffel 3 langsam erzählt, doch genau das ist es was die Serie - wie damals Breaking Bad - ausmacht. Wenn Kleinigkeiten, die bei anderen Serien noch nicht mal in die Vorauswahl des Director's Cut kommen würden, zelebriert werden und fast schon in stoischer Zeitlupe dem Zuschauer vor Augen gehalten werden, dann kann das nur funktionieren wenn der Seriencharakter diesem Wesenszug treu bleibt. Und genau das ist bei Better Call Saul der Fall. Mike (Jonathan Banks) nimmt im Zeitraffer bis zur letzte Schraube sein Auto auseinander. Gene (Bob Odenkirk) hantiert mehrer Stunden im Cinnabon-Restaurant hin und her. Mike setzt den guten alten Spionage-Trick 17 ein und entschleunigt mit seinen ruhigen bedachten Handlungen zwar die Erzählgeschwindigkeit, nicht jedoch den Seriengenuss. Jimmy indes sitzt auf einer Bank und kaut für geschlagene 20 Sekunden auf einem lapprigen Weißbrot-Sandwich herum.

Fazit:
Wer schnelle Bildwechsel erwartet und Actionszenen, der darf in Staffel 3 des Breaking Bad Spin-offs wohl nicht damit rechnen. Stattdessen bietet die Serie aber wie schon zuvor ein entschleunigtes Serienschauen. Cliffhanger sind vorhanden, werden aber nicht überstrapaziert. In Zeiten in denen eine Serienfolge oft überflutet wird mit Informationen und Charakteren, konzentriert sich BCS auf die wenigen bekannten Rollen und baut diese mit Slowmo Erzählweise weiter aus. Ein bisschen erinnert mich die Serie und die Rollenentwicklung an eine Parabel welche ebenfalls langsam erzählt, eine subtile Aussage postuliert. Welche das sein wird, bleibt abzuwarten. Gut möglich, dass sich Prequel und Sequel überlagern und Jimmy bzw. Gene sich erneut/ zum ersten Mal dazu entscheiden, zu Saul Goodman zu werden.

Qualität statt Quantität.
Das die Macher die letzten Sekunden der ersten Folge dem verstorbenen Breaking bad Komponisten Eric Justen widmen ist ebenfalls Sinnbild für den Charakter der Serie. Qualität statt Quantität. Ich bin gespannt wie es weiter geht und hoffe, denen, die die Serie noch nicht kennen, Lust gemacht zu haben auf eine etwas andere Serienart welche der Genialität des Ur-Werks Breaking Bad in meinen Augen in keiner Art und Weise nachsteht.

Tags: Serie, Better Call Saul, Netflix, AMC
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